17. Jänner 2020. Wir sind am Ende unserer zweiten Arbeitswoche im noch frisch anmutenden Jahr angekommen. Während mein Körper seinen Dienst tut und sich morgens ins Büro schiebt, ist der Kopf überall nur nicht hier. Die Gedanken wandern, scheints ohne Plan und Ziel.
Und das ist gut so, hab ich mir erst heute morgen wieder versichert. 2019 war ein vollgepacktes Jahr. Nicht nur für uns, sortiert man die vielen Newsfeed-Statusmeldungen und Postings anderer. Da und dort finden sich Plädoyers fürs Faulsein, Nichts tun, Innehalten.
Wir haben uns über den Jahreswechsel erstmals drei Wochen Pause verordnet. Die Rollläden runtergelassen und unser Dock dicht gemacht. Das liest sich jetzt nicht sonderlich aufregend, aber die meisten Selbstständigen wissen wohl, wovon ich schreibe.
Betriebstemperatur: Instant
Und wie schwer die Übung ist, die da lautet: Nicht sofort antworten, poppt eine E-Mail auf. Nicht gleich loslegen, kommt eine Anfrage rein. Und vor allem nicht schon wieder umgehend ins Gedankenkarussell einsteigen, das nach Lösungen sucht.
In der Regel reagieren und agieren wir „instant“. Das haben wir drauf und ja, das lieben wir. Kreativ sein, präsent sein, zuhören, Ideen formen und ihnen Ausdruck verleihen. Das ist unser Job, das macht uns aus. Da ziehen wir kaum Grenzen zwischen Beruflichem und Persönlichem, das eine bedingt das andere. Was für ein Glück – das aber auch wertgeschätzt werden will.
Kreativ-Booster: Pausetaste drücken und freispielen.
Pausen machen Platz für Gedankenspiele, Träumereien und Visionen. Sie sind quasi der Vitamin-Booster fürs kreative Schaffen. Denn wir alle wissen, der berühmte Geistesblitz fällt meist nicht einfach so vom Himmel. Er ist eine Folge von vielem, auch vom Innehalten im richtigen Moment.
Längere Pausen bringen uns zurück ins Spüren: Was fühlt sich gut an, wo läufts wie geschmiert, wo hakt es? Was sagt uns der Erfolg, was flüstert der Widerstand? Was wollen wir beibehalten, was anders machen, was forcieren?
Less is more.
Deshalb, ehren wir die Pausen! Drehen wir das „To do“ dazwischen auf „Do less“ und lassen uns überraschen, was alles möglich ist.
Machen wir uns locker von manch (selbstauferlegter) Routine. Schlendern wir morgens mal durchs Museum statt gleich ins Büro zu düsen. Skippen wir das Mahlzeiten vor dem Monitor und gehen mal wieder zur Wirtin ums Eck. Lesen wir Bücher, machen wir Sport, erobern wir uns ein bisschen Pausenzeit zurück.
Auf dass sie uns auch im neuen Jahr hilft, den kreativen Turbo zu zünden.