Vorsicht,
Ein Logo ist die einfachste Form der grafischen Kommunikation. Ein erster Eindruck, ein Symbol, das sagen soll „Das bin ich, so bin ich“.
Der New Yorker Designer Michael Bierut nennt das Logo ein „leeres Gefäß, das wir erst mit Bedeutung füllen.“ Wir, das sind einerseits die Personen, Institutionen oder Unternehmen, die die Logo-Kreation beauftragen, andererseits aber vor allem die Menschen, die das Logo wahrnehmen und mit ihm die Bedeutung verknüpfen sollen, die die Auftraggeber vermitteln wollen.
Das Logo ist ein entscheidendes Element im Aufbau einer Außenwirkung. Und die Entscheidung für ein solches Symbol soll gut überlegt sein. Sie soll ja auch Bestand haben. Ein Logo muss über Jahre funktionieren, in diversen Größen und Anwendungsarten. Je simpler ein Logo, desto wirkungsvoller. Je klarer, desto einprägsamer.
5 K.O.-Kriterien
Unflexibel
Unprofessionell
Unüberlegt
Unreflektiert
Unklar
5 K.o.-Kriterien der Logo-Gestaltung
Es gibt viele Kriterien, die ein gutes Logo ausmachen, und ebenso viele, die ein Logo zum Misserfolg stempeln.
1. Unflexibel
„Der Name ist eben lang, also ist das Logo auch lang? Eine unzertrennbare Kombination aus Schrift und Bild?“
Flexibilität und gleichzeitig Konsistenz. Dieser scheinbare Widerspruch macht ein gutes Logo aus. Auch bei Verkürzung und Symbolisierung soll die Aussage unmissverständlich sein. ist ein Logo klar genug für einen Stempeldruck? Für ein Twitter-Symbol? Wer weiß, was die Zukunft bringt. Am Logo sollte es nicht scheitern.
Manche Logos funktionieren sogar fast unsichtbar. (© Coca Cola Company)
2. Unprofessionell
„Die Unternehmensgründung ist aufwändiger als gedacht, die Budgets ufern aus. Jetzt auch noch ein Logo? Das kann nicht so schwierig sein, dafür ist jetzt kein Geld mehr da. Ein Glas Wein und ein paar kreative Ideen. Fertig und ab in den Copyshop.“
Das Logo ist der erste Eindruck, den die Leute vom Unternehmen oder Produkt haben. Diese Chance kommt nie wieder. Außerdem soll es Trends überdauern und nicht dem Zeitgeist unterworfen sein.
3. Unüberlegt
„Warum jemanden beauftragen, dem ich erst erklären muss, was ich will und wie es aussehen soll? Schnell rein in die Bilddatenbank und für wenig Geld ein passendes Symbol gekauft.“
Ein Logo-Briefing ist ein wertvoller Prozess, der auch dem eigenen Verständnis von der Marke sehr hilft. Das Logo ist etwas Persönliches und soll einzigartig sein, seine Entstehungsgeschichte ebenso.
4. Unreflektiert
„Ein Huhn aus den Buchstaben „d“ und „b“. Eigentlich doch ganz klar. Doch betriebsblinde Entschlossenheit macht den Blick mit Abstand schwierig.
Logo-Design ist auch ein Prozess des Überdenkens, Abwägens, Feedbacks einholen, andere Blickwinkel zulassen. Das braucht Zeit, das ist aufwändig, manchmal frustrierend, aber das Ergebnis wird garantiert besser und erspart peinliche Überraschungen und Enttäuschungen.
Hall of Shame des Logo-Designs (© WWW)
5. Unklar
„Eine Schemagrafik mit dem Namen darunter? Das Logo soll zeigen, welche Produkte hergestellt werden? Mehr Pep, und damit auffälliger?“
Ein zu komplexes Logo, das im Einsatz missverständlich oder schwer erkennbar sein könnte, wird wirkungslos. Kein Auto-Produzent hat ein Auto im Logo, wir erkennen sie trotzdem alle.